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11.07.2011 - Gestern haben sie sich aus allen Teilen Deutschlands zur gemeinsamen Weiterfahrt ab Düsseldorf getroffen, heute ist noch ein letztes Training (Mädchen) bzw. Testspiel (der Jungen gegen Belgien) und morgen geht es für beide Mannschaften los: Die weiblichen und männlichen U18-Nationalmannschaften des Deutschen Hockey-Bundes stehen vor dem Startschuss der 6. Europameisterschaft, die im niederländischen Utrecht auf der Anlage des SV Kampong stattfinden wird. Die Mannschaften der Bundestrainer Valentin Altenburg (Mädchen) und Uli Weise (Jungen) wollen kommenden Sonntag auf jeden Fall eine Medaille mitnehmen.
Die Trainer äußerten sich nach Abschluss der Vorbereitung sehr zufrieden über ihre Mannschaften. „Man merkt, dass das Team immer eingespielter wird. Wir haben zwei Maßnahmen mit dem kompletter EM-Besetzung gehabt und die Spiele gegen den polnischen A/C-Kader sowie gegen die englische U18 konsequent durchgezogen“, sagte Valentin Altenburg. Der Hamburger hält die „hohe individuelle Klasse auf allen Positionen“ für eine der großen Stärken des deutschen Teams, ebenso wie den „sehr anspruchsvollen offenen Umgang untereineinander, verbunden mit hoher Kritikfähigkeit“. Uli Weise glaubt, „dass wir mehr Systeme spielen können als die anderen“. Neben der taktischen Variabilität sieht er „die Ausgeglichenheit im Kader“, „gute Eckenschützen“ und „ein paar richtige Topleute im Sturm“ als die größten Stärken des EM-Kaders 2011 an.
Was die Zielsetzung für die Utrecht-Woche angeht, so packten die beiden Trainer das Thema unterschiedlich an. „Ich will, dass wir attraktiv und erfolgreich spielen. Die Kombination aus beidem ist mir wichtig“, so Valentin Altenburg. Über „viele kleine Leistungsziele“, die man sich setzt und möglichst erreicht, ergebe sich letztlich das Ergebnis in Form von Resultaten und Platzierungen. Geradeheraus sagt Kapitänin Anissa Korth: „Unser Ziel ist ganz klar Europameister zu werden.“ Für die männliche Seite sieht Uli Weise das Erreichen des Halbfinals als „totale Pflicht“, schließlich habe man „keine Monstergruppe“ in der Vorrunde. „Es wird wohl alles auf das Schlusswochenende ankommen“, ahnt der Bundestrainer und glaubt „an die üblichen Verdächtigen“ als potenzielle Gegner im Halbfinale und einem möglichen Endspiel. „Tagesform und die Standardsituationen werden dort den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben“, erwartet Spielführer Benedikt Swiatek in den Entscheidungsspielen.
Apropos Entscheidungsspiele. Der Europäische Hockey-Verband hat bekanntgegeben, dass statt eines Siebenmeterschießens ein Penalty-Shoot-Out bei unentschiedenem Spielstand am Ende von regulärer Spielzeit und Verlängerung durchgeführt wird.
Interessant ist, dass die 18 nominierten Spielerinnen mehr internationale Erfahrung besitzen als ihre männlichen Kollegen. Die Summe und der Durchschnitt der absolvierten Länderspiele bis zum EM-Start ist bei den Mädchen (523; Schnitt 29,0) höher als bei den Jungen (386; Schnitt 21,4). Erfahrenste Akteure sind Anissa Korth und Louisa Willems (je 43 Einsätze) sowie Joshua Delarber (33). Die wenigsten Spiele der deutschen EM-Spieler gehen auf das Konto der Torhüter Nathalie Kubalski (16) und Victor Aly (7).
Bei der EM vor zwei Jahren im belgischen Nivelles standen beide DHB-Vertretungen im Endspiel, mussten sich dort aber den Niederlanden (Mädchen) und Belgien (Jungen) beugen. Europameister wurden deutsche Teams bei der EM-Premiere 2002 (Mädchen) sowie 2007 (Jungen). Deutsche Mädchenteams nahmen immer eine Medaille mit, wurden neben dem Titelgewinn 2002 drei Mal Zweiter (2003, 05, 09) und ein Mal Dritter (2007). Auf männlicher Seite stehen neben dem Pokalgewinn 2007 noch zwei zweite Plätze (2002, 09) und zwei fünfte Ränge (2003, 05). Mit fünf Titeln (Mädchen 3, Jungen 2) sind die niederländischen Teams die erfolgreichste Nation bei U18-Europameisterschaften.
Deutsche Schiedsrichter in Utrecht sind Heike Holthausen (RW Velbert) und Benjamin Göntgen (Kahlenberger HTC).
Das deutsche EM-Team der Mädchen. Von links, hinten: Bundestrainer Valentin Altenburg, Hannah Gablac (nicht im Aufgebot), Jana Gonnermann, Sophie Mayen, Nathalie Krätsch, Hanna Schniewind, Nathalie Kubalski, Sarah Sprink, Svea Hinnüber, Laura Saenger; vorne: Luisa Willems, Anissa Korth, Anne Schröder, Lara May, Cecile Pieper, Lea Stöckel, Sabine Knüpfer, Mieketine Hayn, Julia Dudorov. Vom EM-Aufgebot fehlt Lisa Schneider.
Das deutsche EM-Team der Jungen. Ganz links Cheftrainer Uli Weise.
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