Mittwoch, 5. Juli - Sonntag, 16. Juli in Krefeld

Europameisterschaft wU18


Sonntag, 16. Juli 2023 - 16:45

Belgien - Deutschland   2 : 3   (0:0) n.SO


Auch ohne Tore im Spiel ein verdienter Sieg

Deutschlands Mädchen gewinnen EM-Titel nach 0:0 und 3:2 im Shoot-out gegen Belgien

16.07.2023 - Den Doppel-EM-Sieg von Deutschland machten die Mädchen perfekt. Gut zwei Stunden nach den Jungen konnte auch die weibliche U18 des DHB den Gegner Belgien im Finale der 12. Europameisterschaft schlagen. Nach torlosem Spiel setzte sich das Team von Bundestrainer Nicklas Benecke im Shoot-out mit 3:2 durch. Nach 2002 und 2021 war es der dritte EM-Titel für den weiblichen Nachwuchs.

 

0:0 war bereits das Gruppenduell der beiden Finalisten ausgegangen. Dass auch im Finale keine Tore fallen sollten, kam damit nicht völlig überraschend, war aber aus deutscher Sicht der ärgerlichste Aspekt des Endspiels. Denn von Beginn an drängte die DHB-Auswahl den Gegner zurück, schlug immer wieder Kapital aus starkem Pressing. Schon im ersten Viertel wäre die Führung mehr als verdient gewesen, aber weder aus vier Strafecken noch aus einem Vorstoß von Giulia Funkel, die mit ihrem Schuss erst an der starken Torhüterin Marie Gelders scheiterte, resultierte das 1:0.

Auch im zweiten Viertel ging es zunächst so einseitig weiter. Eine wuchtige Rückhand von Charlotte Hendrix wurde ebenso von der Keeperin pariert wie ein schönes Zusammenspiel zwischen Lena Keller und Julia Boehringer, in das die Torhüterin im letzten Moment hineingrätschte. Von Belgien war offensiv bis kurz vor der Halbzeitpause praktisch gar nichts zu sehen. Dann gab es nach einer Zeitstrafe gegen Heusgen und einem Schlägerfoul von Bloch die erste (und einzige) belgische Ecke, die Torhüterin Klara Batschko samt des gefährlichen Nachschusses unschädlich machte.

Belgien hatte in der Schlussphase der ersten Halbzeit Anstalten gemacht, etwas offensiver zu werden. Doch von dieser Absicht war mit Beginn des dritten Viertels kaum noch was zu sehen. Deutschland hatte das Spiel fest im Griff und war meist in der Hälfte des Gegners in Ballbesitz. Vor allem bei weiteren Ecken lag der längst verdiente Führungstreffer in der Luft, doch bei sämtlichen vier Versuchen des zweiten Durchgangs war spätestens bei der starken Gelders zwischen den Pfosten Endstation. Die Torhüterin brachte auch an einen tollen Rückhandschlag von Carolin Seidel noch ihren Fuß dran (45.).

Den belgischen Spielerinnen schwanden auch zusehends die Kräfte. Es schien für sie nur noch darum zu gehen, sich irgendwie ins Shoot-out zu retten. Dieser Plan wäre 25 Sekunden vor Ende fast geplatzt, als Seidel eine letzte Einschussgelegenheit nach einem Pass von Jule Bloch aufgelegt bekam. Aber aus weniger als zwei Metern Torentfernung blockte die Stürmerin den Ball um Zentimeter am Kasten vorbei.

Das Shoot-out musste über den neuen Europameister entscheiden. Beide Teams wechselten dazu ihre Torhüterinnen. Bei Belgien kam die Spezialistin Leila Lamon ins Spiel, bei Deutschland löste Rebecca Götz die lange Zeit im Finale beschäftigungslose Klara Batschko ab. Belgien durfte anfangen und ging durch Louise Dawaet in Führung, Julia Boehringer konnte nervenstark ausgleichen. Dann die erste starke Tat von Götz, die gegen Helene Delva aktiv in die Vorwärtsverteidung ging und mit dem Schläger den Ball wegspitzelte. Den belgischen Fehlschuss nutzte Giulia Funkel zur ersten deutschen Führung. Der Titelgewinn nahm konkrete Formen an, als Rebecca Götz auch gegen Nahia Balon-Perin erfolgreich mit dem Schläger eingriff. Anschließend brauchte Friederike Heusgen zwar etwas Glück, aber trotzdem stand es dann 3:1. Marguerite Verschuere verhinderte ein schnelles Ende mit ihrem Anschlusstreffer zum 2:3. Charlotte Hendrix bekam den ersten Matchball, konnte diesen aber nicht nutzen. Doch als Götz gegen Chloé Delhalle pariert hatte, war die Entscheidung gefallen, und der Jubel im deutschen Lager kannte keine Grenzen mehr.

„Das war ein krasses Finale, ein gutes Spiel von uns. Wir belohnen uns übers ganze Spiel hinweg leider nicht mit einem Tor, das wir mit einer der vielen Ecken oder sonstigen guten Chancen hätten machen können. Da fehlte leider immer ein bisschen und das letzte Stück, um uns noch weiter von der Konkurrenz wegzubringen. Ansonsten waren wir hier die beste Mannschaft und sind daher verdient Europameister geworden. Auch das Endspiel hat gezeigt, dass wir verdient den Titel gewonnen haben. Shoot-out ist immer auch ein wenig Glück, aber wir haben uns das hart erarbeitet und gut vorbereitet. Es freut mich super für die Mädels. So einen Tag und so einen Titel wie heute erlebt man nur einmal im Leben, das wird uns immer verbinden. Und das feiern wir jetzt erstmal ordentlich“, sagte Nicklas Benecke.

 

Tore:

Im Spiel keine

Shoot-out:
1:0 Louse Dawaet
1:1 Julia Boehringer
1:2 Giulia Funkel
1:3 Friederike Heusgen
2:3 Marguerite Verschuere

E: 1 (0) / 8 (0)

 
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