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Viel Ansatz, wenig Ergebnis
Deutsche Jungen verlieren zweites Spiel 0:1 / Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz
09.06.2017 – Ohne eigenen Torerfolg laufen Spiele der deutschen Jugend-Nationalmannschaften selten. Genau diese Erfahrung aber mussten die deutschen U18-Jungen am Freitag machen. Sie unterlagen im zweiten Spiel des Deutsch-Polnischen Jugendwerks in Siemianowice Slaskie gegen die polnischen Gastgeber mit 0:1. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber uns vorne ein Stück weit die Zähne ausgebissen“, meinte Bundestrainer André Henning. Das abschließende dritte Spiel der Serie findet morgen um 16 Uhr statt.
Viel Parallelen zum gestrigen 1:1 sah André Henning. „Da treffen zwei ziemlich ausgeglichene Mannschaften aufeinander, wobei wir wie am Donnerstag wieder das etwas aktivere Team mit mehr Ballbesitz waren.“ Doch Ballbesitz bedeutet noch keine Einschussgelegenheit und erst recht nicht Tore. Oder wie es der Bundestrainer ausdrückt: „Wir haben viel Ansatzhockey, aber wenig Ergebnishockey gesehen.“
Aber auch die zur Hälfte aus U21-Spielern bestehende polnische Mannschaft tat sich schwer, mal entscheidend zum Zug zu kommen. Klare Torchancen aus dem offenen Spiel heraus waren hüben wie drüben Mangelware, weil die Abwehrreihen beider Seiten auch wenig zuließen.
Torlos wurden die ersten beiden Viertel absolviert, jede Mannschaft vergab dabei eine Strafecke. In der zweiten Halbzeit nahm der Druck des deutschen Teams auf Polen zu. „Wir kamen dann auch viel in den Kreis und waren zeitweise drauf und dran, das 1:0 zu schießen. Aber es fehlte eben auch die gewisse Kaltschnäuzigkeit beim Abschluss“, so André Henning. Nachdem das deutsche Team dann auch seine zweite Ecke nicht nutzen konnte, machten es die Polen bei ihrem zweiten Versuch besser. Die Abwehr um Torwart Anton Brinckman konnte den ersten Eckenschuss noch parieren, doch der Nachschuss fand sein Ziel – das war vier Minuten vor Abpfiff der 60 Minuten der Siegtreffer.
Am Vormittag hatten die deutschen Jungen zusammen mit ihrem Staff und einigen Spielerinnen des polnischen U18-Teams das frühere Konzentrationslager Auschwitz besucht (Fotos unten). „Wir wollten das, auch wenn es ein langer Tag war und nicht gerade ein üblicher Ablauf vor einem Länderspiel. Den Jungs war es wichtig, dass wir die Gedenkstätte besuchen“, so André Henning. „Die Jungen waren sehr aufmerksam, interessiert und sehr bewegt“, meinte Bundesjugendwartin Marie-Theres Gnauert. Die gleiche Fahrt vom rund eine Autostunde vom Lehrgangsort gelegene Auschwitz hat am Samstagmorgen auch die weibliche U18 vor sich.
Tor:
1:0 Polen (E, 56.)
E: 2 (1) / 2 (0)
Grün: 1/0
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