Ganz oben: Torschützen Leopold Harms (links) und Eric Knobling. Bild darunter: Fedor Bock (vorne) bei seiner starken Vorarbeit zum 4:0 durch Raphael Hartkopf (hinten). Fotos: Hockey-Pictures, Barbara Förster
Furioser Einzug ins Endspiel
England beim 0:5 im Halbfinale chancenlos gegen starkes deutsches Team
29.07.2016 – Durch ein unglaublich souveränes 5:0 im Halbfinale gegen England sind die deutschen Jungen in das Endspiel der 9. Europameisterschaft in Cork eingezogen. Eric Knobling (2), Raphael Hartkopf (2) und Leopold Harms schossen die Tore für die furios aufspielenden Deutschen. „Heute haben wir nochmal einen draufgelegt“, sah Bundestrainer Akim Bouchouchi das bisher beste EM-Spiel seiner Mannschaft. Gegner am Samstag (18.30 Uhr deutscher Zeit) wird wie im Vorjahr die Niederlande sein, die im ersten Halbfinale gegen Belgien nach 3:3-Unentschieden im Penaltyschießen mit 4:3 siegreich blieben.
Mit Tempo, rasanten Passfolgen, gutem Zweikampfverhalten und auch mutigen Dribblings diktierten die deutschen Spieler das Geschehen von Beginn an. England war meist nur am Reagieren und konnte den Spielfluss des ohne jegliche Nervosität auftretenden deutschen Teams kaum einmal unterbinden. Während DHB-Torwart Alexander Stadler den Ball selten in seine Nähe kommen sah, wurde sein Gegenüber Rory McCallum ganz anders gefordert. Das ging schon in der 3. Minute bei der ersten deutschen Ecke los, die er halten konnte.
Auch bei den Annäherungen von Volkert und zweimal Prinz parierte McCallum, um in der 18. Minute dann erstmals geschlagen zu sein, als die deutsche Mannschaft über halbrechts in den englischen Kreis gekommen war und in der Mitte Eric Knobling am schnellsten reagierte und per Direktabnahme traf.
Die erste englische Strafecke (von Heidmann abgelaufen) war nach 22 Minuten die erste Chance der Briten, die danach nur noch einmal vor der pause halbwegs gefährlich in Stadlers Nähe kamen. Ganz anders die Präsenz im englischen Kreis. Aus einem halben Dutzend Möglichkeiten der deutschen Angreifer machte Knobling mit einem Rückhandwischer sein zweites Tor (26.). Der 2:0-Pausenstand war hochverdient. „Wir hatten Englamd vollkommen im Griff und haben uns dafür auch mit Stürmertoren belohnt“, so Bouchouchi.
Zu Beginn der zweiten Hälfte stand der englische Kreis für eine Viertelstunde dann nicht mehr ganz so unter Beschuss. Erstaunlich dann, dass Deutschland in Unterzahl das 3:0 machte. Bosserhoff hatte grün gesehen, doch man suchte trotzdem die Offensive. Die herausgeholte zweite Ecke verwandelte Leopold Harms mit einem trockenen bretthohen Schlenzer zum 3:0 (50.).
Das war die Entscheidung, doch Deutschland schraubte keinesfalls zurück, sondern hatte weiterhin Lust am kreativen Spiel nach vorne. Und dies wurde mit einem Doppelpack von Raphael Hartkopf belohnt. Erst traf er mit der Rückhand aus kurzer Distanz dem englischen Keeper durch die Beine (62.), keine 60 Sekunden später legte Fedor Bock ein unwiderstehliches Solo über den halben Platz hin, an dessen Ende Hartkopf den Ball nur noch über die Linie drücken musste.
Bezeichnend für die Einstellung des nahezu fehlerfrei aufspielenden deutschen Teams war die Schlussminute. Nachdem die Engländer mit einem Lattenschuss (67.) schon dicht am Ehrentreffer waren, hatten sie wenige Sekunden vor der Schlusssirene den Ball schon fast über der deutschen Torlinie, als Paul Dösch mit einem Hechtsprung das 1:5 verhinderte.
„Auch wenn wir heute viele Offensivszenen mit Torerfolg hatten, basiert unser Erfolg vor allem auf einer starken Defensive“, sagte Akim Bouchouchi und verwies auf erst zwei Gegentreffer in vier Turnierauftritten.
Tore:
1:0 Eric Knobling (19.)
2:0 Eric Knobling (26.)
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3:0 Leopold Harms (E, 51.)
4:0 Raphael Hartkopf (62.)
5:0 Raphael Hartkopf (63.)
E: 3 (1) / 4 (0)
Grün: 3/2
Gelb: Pavis (England)
SR: van den Assum (Niederlande), Ilgrande (Italien)
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