|
Kein Durchkommen gegen starke holländische Abwehr
Deutsches Team nach 0:3-Niederlage gegen Niederlande im Spiel um Platz 3
20.04.2014 - Statt mit einem Sieg ins Finale des Vier-Nationen-Turniers in Mannheim vorzudringen, muss sich die deutsche U18 nach der sonntäglichen 0:3-Niederlage gegen die Niederlande nach siegloser Gruppenphase morgen (11 Uhr) mit dem Spiel um Platz 3 gegen England zufrieden geben. „Klar sind wir über das Ergebnis enttäuscht, aber unser Spiel war eigentlich besser, als es das klare Resultat aussagt“, war Bundestrainer André Henning nach Spielende nur teilweise unzufrieden.
Wie sich der Spielablauf darstellen würde, wurde den Beobachtern schnell klar: Dort eine Mannschaft, die über viel Ballbesitz und Kontrolle zum Erfolg kommen will, auf der anderen Seite ein Team, das nach hinten absichert und dann bei Gelegenheit blitzschnell nach vorne ausströmt. „In den ersten 15 Minuten war unsere Kontersicherung leider unterirdisch schlecht“, sah Henning den Grund, warum sein Team schon früh mit 0:2 in Rückstand geraten konnte. Vor dem 0:1 durch de Vilder passierte den Deutschen ein „heftiger Stellungsfehler“ (Henning), den die Holländer eiskalt zur Führung (7.) gegen den chancenlosen Torhüter Hendrik Rose ausnutzten. Und sechs Minuten darauf wurde die DHB-Auswahl nach einem Ballverlust in der Offensive gnadenlos ausgekontert.
Beim eigenen Spiel nach vorne musste der Bundestrainer zwangsläufig zweierlei Beurteilungsmaß anwenden. „Bis zur Dreiviertellinie war das wirklich sehr gut, was die Jungs da gespielt haben“, so Henning, der freilich einräumen musste: „Danach ist uns dann nicht mehr viel gelungen.“ Im holländischen Viertel fiel es den deutschen Spielern schwer, den Ball aussichtsreich in den Kreis und dann auch noch zum Abschluss zu bringen. Weder bei insgesamt vier Strafecken noch bei einigen Feldchancen konnte der Anschlusstreffer erzielt werden. Die beste Gelegenheit zum 1:2 vor der Pause hatte Jesper Kamlade, der von Michael Hummel großartig freigespielt wurde. Doch der holländische Keeper erwies sich nicht nur in dieser Szene als unüberwindbares Hindernis. „Das war der herausragende Mann heute auf dem Platz, er hat teilweise Weltklasse-Paraden gezeigt“, musste auch der DHB-Coach den Hut ziehen.
Nach dem Seitenwechsel machte die deutsche Mannschaft noch mehr Druck, hatte das Spiel längst komplett im Griff. Auch die Versetzung des etatmäßigen Innenverteidigers Nicolas Proske in den Angriff zeigte gleich Wirkung. „Schon nach fünf Minuten hätte es durchaus 2:2 stehen können“, trauerte André Henning den verpassten Möglichkeiten nach. Ein erneuter „typischer Holland-Konter“, der durch van Deursen nach 56 Minuten das 3:0 brachte, beendete die letzten deutschen Hoffnungen auf eine Finalteilnahme. Trotz einer gefühlten Ballbesitzquote von über 70 Prozent sowie einem 9:5 an klaren Torchancen zugunsten der deutschen Mannschaft blieb es am Ende beim 3:0 für den Gegner, der am Montag das Finale gegen Belgien bestreiten wird.
„Wir müssen schauen, wie wir unser gut strukturiertes Spiel auch bis über die Dreiviertellinie hinaus durchsetzen können“, ist für den Bundestrainer der Ausbau der Effektivität im Sturm ein Auftrag für die Zukunft. Dass er sich und sein Team hier grundsätzlich „auf auf gutem Weg“ sieht, lindert die Enttäuschung, dies bisher in Mannheim nicht umgesetzt zu haben. „Ohne Sieg die Hauptrunde gespielt zu haben, trübt die Stimmung schon ein wenig, aber davon geht die Welt nicht unter“, so André Henning, der mit einem Sieg im Platzierungsspiel zumindest für einen positiven Abschluss sorgen will.
Tore:
1:0 Morris de Vilder (7.)
2:0 Pieters (13.)
----------------------------
3:0 Jente van Deursen (56.)
E: 1 (0) / 4 (0)
|
