Fulminante erste Halbzeit war die Antwort
6:3-Sieg der deutschen Jungen im zweiten Spiel nach 5:0-Pausenführung
17.07.2012 - War das eine Antwort! Einen Tag nach dem durchaus verdienten 1:2 gegen England revanchierten sich die deutschen U18-Jungen am Dienstagnachmittag im zweiten Länderspiel in Böblingen mit einem 6:3-Sieg. Besonders die mit 5:0 absolvierte erste Halbzeit imponierte den gut 200 Zuschauern auf der SVBAnlage. „Das lief dann fast schon zu gut“, meinte Bundestrainer Uli Weise und erklärte sich so auch den starken Konzentrationsverlust seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit.
Nach noch ziemlich ausgeglichenen ersten zehn Minuten übernahmen die Deutschen immer klarer das Spielkommando. Den Spielern um Kapitän Henning Hüttermann war deutlich anzumerken, dass sie mit Wut über die Vortagsniederlage und –leistung angetreten waren. Ganz früh hatte Leon Willemsen den Torreigen eröffnet, als er nach Zuspiel von links mitten im Kreis völlig frei um Schuss kam (4.).
In der Phase zwischen der 15. und 30. Minute schien der deutschen Mannschaft alles zu gelingen. Da wurde eine Traumkombination nach der anderen gespielt. Die englische Abwehr, am Vortag noch sehr stabil, geriet von einer Verlegenheit in die andere. Ein Doppelschlag von Jakob Ahlers, der beim 2:0 nur noch ins leere Tor vollenden musste (17.) und beim 3:0 von der schönen Vorarbeit von Luca Müller profitierte (19.), ließ das Ergebnis in die Höhe schnellen. Der nächste Doppelpack gelang Constantin Staib. Erst lenkte der Zehlendorfer eine harte Flanke von rechts elegant aus Torbrett (21.), dann lieferte erneut Müller eine klasse Zuarbeit zum 5:0 (29.).
Der Halbzeitpfiff war für die Engländer wie ein Gong für einen schwer taumelnden Boxer. Tatsächlich konnten sich die Briten in der Pause ein wenig erholen. Und nach Wiederbeginn zeigten sich die Gäste tatsächlich erholt. Auf deutscher Seite konnte es eigentlich auch kaum so weitergehen wie in der ersten Halbzeit. „Da spielt auch die Psyche mit. Wenn du 5:0 führst, gibst du nicht mehr hundert Prozent. Und schon sieht der Gegner wieder besser aus“, erklärte sich Uli Weise später den Leistungsabfall seiner Truppe.
England machte richtig Dampf. Schon nach 38 Minuten erzielte Sam French das 1:5, das den Gästen noch mehr Rückendwind verlieh. Nach 49 Minuten stand es dann nur noch 2:5, als sich Torwart Niklas Garst bei einem harmlosen Diagonalball kolossal verschätze und damit Matthew Richards erst die Chance zum erfolgreichen Torschuss aus spitzem Winkel verschaffte. Deutschland kam kaum noch aus der eigenen Hälfte. Uli Weise monierte, dass seine Schützlinge viel zu schnell den Ball verloren. Es hätte durchaus noch spannend werden können, wenn ein fulminanter Eckenschlenzer der Engländer nicht an die Torlatte geknallt, sondern ein paar Zentimeter tiefer angesetzt gewesen wäre. (62.).
Bei einem der wenigen guten Konterangriffe sorgte dann Fabio Bernhardt nach klugem Zuspiel von Hüttermann eine Minute vor Ende für die Entscheidung. Doch den Schlusspunkt zum 3:6 setzten im Gegenzug die Gäste mit dem Rückhandknaller von James Albery.
„Der Druck war groß, auch von unserer Mannschaft selbst, die sich heute unbedingt besser präsentieren wollte als im ersten Spiel. Und das ist ihr eine Halbzeit lang wirklich gut gelungen“, meinte Teammanager Carlos Navarette.
In der ersten Halbzeit spielte im Übrigen Christoph Gans, der für den verletzten Constantin Deichmann kurzfristig nach Böblingen geholt wurde. Nicht zum Einsatz kam der leicht angeschlagene Kevin Christiann. Am Mittwoch ist für beide Teams Spielpause. Wer die Serie gewinnt, wird sich am Donnerstag zu früher Morgenstunde (9 Uhr) im dritten Spiel herausstellen.
Tore:
1:0 Leon Willemsen (4.)
2:0 Jakob Ahlers (17.)
3:0 Jakob Ahlers (19.)
4:0 Constantin Staib (21.)
5:0 Constantin Staib (29.)
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5:1 Sam French (38.)
5:2 Matthew Richards (49.)
6:2 Fabio Bernhardt (69.)
6:3 James Albery (70.)
E: 3 (0) / 2 (0)
Grün: 1/0
SR: Jan Richter, Thomas Lange
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